Ein Jahr und eine Coronapandemie später

In diesem unglaublich sonnigen Frühling geschah ums Haus Einiges.
Eine 15’000 Liter fassende Regenwasserzisterne wurde versenkt, damit kein trockener Sommer den Gartenpflanzen etwas anhaben kann:

Lotte Wilhelm bepflanzte den Garten und verkaufte hier Setzlinge von professionellen Gärtnern, da der Markt ja geschlossen war.

Das Allerwichtigste aber war, dass Kund*innen kamen und Zeit hatten– um mit ihren Kindern Geige zu spielen, das Instrument überhaupt einmal wieder auszupacken (dabei entdeckten sie rutschende Wirbel oder schräg stehende Stege…) – und im Garten, mit Sicherheitsabstand, zu philosophieren.

Sommer auf der Geigenbühne

Zwei sehr unterschiedliche Konzerte haben im Juli statt gefunden – eines mit Volksmusik und ein klassisches. In beiden hat unsere Sommer-Mitarbeiterin Laura Pezzoli mitgespielt. Im ersten, am 12.7. mit den gesetzten, aber doch noch recht wilden Herren der „Lustigen Piranhas“ erst spät in der Nacht. Beim zweiten am 26.7. als Ensemblemitglied mit Felicia Pasca, Alejandra und Pedro Martín Hernández. Mit der Titelmelodie aus „Game of Thrones“ verabschiedeten sie sich. Aber auf der Geigenbühne ist die Serie noch nicht vorbei. Im August folgen noch Konzerte.

Musik & Lesung – Duo Käser & Lerch

am Freitag, 10. Mai um 19:30 Uhr

Sara Käser // Cello, Fx
Noëmi Lerch // Stimme, Gitarre

Noëmi Lerch bringt die Geschichte einer Alp und ihrer Bewohner zusammen mit der Cellistin Sara Käser zum Klingen. Als Duo Käser & Lerch verweben sie feingliedrige sowie kräftig gebaute Musik- und Textstränge, die auf einer weit entlegenen Hochebene über die Jahre gesammelt und verdichtet wurden.

Eine Vor-Vernissage, die wegen Kälte im „Brigitte-Salon“ stattfindet. Da passen nicht so viele Leute rein – bitte anmelden unter 079 242 82 46 oder post@geigenbau.ag

Focaccia ist auch dort garantiert…

Brigitte gedenken

Brigitte Wilhelm, die Mitbegründerin von Wilhelm Geigenbau AG, war am Anfang der Geigenbühne gegenüber skeptisch eingestellt – was denken sich die Jungen da nur wieder Spinnertes aus? Die Jungen bauten sie trotzdem… Dani Geser, den Erfinder und Erbauer der Bühne zum 50-Jahr-Jubiläum von Wilhelm Geigenbau schloss Brigitte dann schliesslich liebevoll foppend ins Herz.

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Zitat Dani Geser: „Verhandlungen mit dem Heimatschutz“

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Eröffnung 2012 mit Gemeinderat Marco Genoni

Und nachdem die Bühne eröffnet war, fehlte Brigitte bei keinem Konzert, war der ruhende Mittelpunkt, dachte voraus (z.B. an die Klammern für die Noten an windigen Tagen), hatte oft (Urenkel-)Kinder auf dem Schoss und immer auch einen Kuchen gebacken (berühmt: die Walnuss-Schnitten), genoss die Gespräche mit ganz unterschiedlichen Menschen.

Sie trat auch selber mit ihrem „Brigitten-Quartett“ auf:

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Im September 2017 starb sie unerwartet – genau am 1. September, an dem wir 2018 zwei Konzerte veranstalteten, die ihr gefallen hätten:

Benjamin Nyffenegger, der auch an der Beerdigungs-Feier mitgewirkt hatte,  spielte Bach und mit seiner Frau Anna Tyka ein berührendes zeitgenössisches Celloduo.

das Trio Anemoi spielte Musik aus allen Himmelsrichtungen
mit Dorothee Schuler Cello, Bass, Gesang; Susanne Capis Akkordeon, Gesang und Olivier Erb Gitarre, Tambura, Gesang.

 

Aus Bühne wird Pavillon

Mit einem ungeheuer beglückenden Duo-Konzert weihten Yuta Takase und Chin-Ting Huang die neue Geigenbühne ein: aus den gesunden Brettern der Bühne hat Dani Geser einen Musik-Pavillon gezaubert.

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Er wird noch weiter verschalt werden, obwohl die Akustik bereits wunderbar ist. Was viele Gäste bei Sonne und leichter Brise genossen:

Beim Aufbau:

 

 

Nur die Daten stehen fest

Bis Ende Juni wird Dani Geser die gesunden Bretter der Geigenbühne zu einem provisorischen Akkustik-Hintergrund verarbeitet haben, damit auch diesen Sommer Konzerte draussen stattfinden können. Die Form, die er entworfen hat, finden wir spektakulär. Wir verraten sie aber noch nicht. Am Sonntag, 1.7. um 17 Uhr wird sie enthüllt für das Konzert von Yuta Takase (Violine) und Chin-Ting Huang (Viola), beide Mitglieder des Pacific Quartet Vienna

Die schöne grosse Bühne war ja eigentlich nur für das Jubiläumsjahr 2012 gedacht (50 Jahre Wilhelm Geigenbau) und hielt dann länger…wie auch die Idee, hier Konzerte zu veranstalten. Nun wurde der Boden aber gefährlich morsch und wir mussten sie abbrechen. Wir überlegen, wie eine künftige, regensichere Bühne aussehen soll und hoffen, dass wir sie 2019 realisieren können.

In der Zwischenzeit also Konzerte auf der provisorischen Bühne, aber die Bar steht ja noch wie gewohnt, so dass die obligatorische Focaccia serviert werden kann.

Infos zu kommenden Konzerten auf der Website von Wilhelm Geigenbau.

Bilder vorher – nachher…

Haben wir eigentlich jemals erzählt…

…dass viele der Umbauarbeiten am „Wendihaus“ dank Ahmad Alshamaa zustande kamen?

Er ist Maurer aus Homs, Syrien, und lebt mit seiner Frau Houda und den Kindern Rahef, Bayam, Hamza und Hussam in Suhr. Ahmad ist ein Meister der Wiederverwertung, so dass die meisten Steine, die für die neue Überdachung des Abstellplatzes weichen mussten, wieder einen Platz fanden – in den Treppen zum Beispiel. Sie führen hoch ins Fotostudio/ Sitzungszimmer/ Bass-Stübli und hinunter in die Neubau-Werkstatt.

Und nein, falls Sie das jetzt denken: Ahmad arbeitet nicht schwarz bei uns 🙂

Den Winter über war nichts zu bauen, jetzt half er beim Abriss der Geigenbühne und beim Provisorium für die Konzerte dieses Sommers. Wir wünschen ihm ganz fest, dass er seine Thermosflasche voll süssem Schwarztee bald auf grössere Baustellen mitnehmen kann!

 

 

Der Kammermusikspielsalon

Stefan Läderach und das Arion Quartett haben zum Kammerspielsalon im März wieder befreundete MusikerInnen, z.B. aus den aargovia philharmonics als Coaches  eingeladen, die den Spass am gemeinsamen Musizieren weitertrugen an die Amateur-Ensembles.

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Andy Fischer, Stefan Glaus, Michael Schwendimann

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Ardina Nehring

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von links: Andrei Harabagiu, Stefan Läderach, Stefan Glaus, Daniel Schaerer, Andy Fischer